In Deutschland vollzieht sich seit etlichen Jahren ein schleichender Wandel von der Produktionsgesellschaft hin zur Dienstleitungs- und Informationsgesellschaft. Und auch Dienstleistungen werden zunehmend ausgelagert, wodurch die Informationsgesellschaft immer stärker in den Vordergrund tritt. Überall dort, wo verstärkt Informationen konsumiert werden, sind Trainer bzw. Coaches inzwischen besonders gefragt.
Dies gilt allerdings nur, wenn sie ihr Handwerk verstehen und eine fundierte Ausbildung genießen konnten. Doch was beinhaltet eine fundierte Coach-Ausbildung? Und woran erkennt man qualitativ hochwertige Ausbildungsinhalte?
Zunächst einmal gilt: Die Berufsbezeichnung Trainer bzw. Coach ist nicht gesetzlich geschützt. Daher ist es umso wichtiger, eine anerkannte und zertifizierte Ausbildung zu absolvieren und die richtigen Methoden, Werkzeuge und Strategien kennenzulernen, mit denen hochwertige Seminare und Weiterbildungen entwickelt und durchgeführt werden können.
Die Industrie- und Handelskammern (IHK) bieten beispielsweise eine fundierte und praxistaugliche Ausbildung zum „Zertifizierten Trainer und Coach für betriebliche Weiterbildung“ an. Diese Ausbildung besteht aus zwei Grundmodulen und einem Zusatzmodul, das in Anlehnung an den beruflichen Background des Trainers gewählt werden kann. Die zur Verfügung stehenden Zusatzmodule sind:
- Coaching allgemein
- Coaching für Lehrkräfte in der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung
- Coaching mittels moderner E-Learning-Methoden und Angebote
Nach dem Absolvieren der beiden Grundmodule und den Zusatzmodulen erfolgt eine Leistungsüberprüfung zum Trainer und Coach. Die Ausbildung beinhaltet wertvolle und praxisbewährte Methoden und zielt darauf ab, einen möglichst hohen Lerntransfer in die praktische Arbeit als Trainer und Coach zu ermöglichen.
Mit dem nach erfolgreicher Ausbildung vergebenen Zertifikat ist der Teilnehmer in der Lage, seine Position als Experte im gewählten Fachbereich zu festigen und immer weiter auszubauen. Er entwickelt eigenständig Schulungen und Seminare und führt diese erfolgreich durch. So ergibt sich eine hervorragende berufliche Perspektive.
Vertriebscoaching als weiteres Beispiel
Nicht umsonst wird der Vertrieb von vielen Experten als der härteste Bereich im Unternehmen bezeichnet. Damit die Verkäufer in ihrem Bereich Bestleitungen erbringen können, gibt es die bekannten Vertriebstrainings. Diese Trainings haben durchaus ihren Sinn, allerdings dürfen sie nicht mit einem Vertriebscoaching verwechselt werden.
Während das Vertriebs- bzw. Verkaufstraining in der Regel nur den Verkaufsprozess an sich umfasst („Wie überzeuge ich den Interessenten und mache ihn zum Käufer?“), reicht das Vertriebscoaching viel tiefer. Es zielt darauf ab, maximale Erfolge im Verkauf zu erzielen, und die bisherigen Verkaufszahlen entsprechend zu erhöhen. Zudem soll die Kundenbindung erhöht werden, sodass sich auch die Zahl der Upsells und wiederkehrenden Verkäufe erhöht.
Besonders lohnenswert ist ein Vertriebscoaching, wenn die Mitarbeiter im Vertrieb keinen einheitlichen Stand bzgl. ihres Fachwissens aufweisen und sich auch die persönliche Entwicklung auf einem unterschiedlichen Stand befindet. Und auch wenn innerhalb des Vertriebs in einem Unternehmen Spannungen oder Konflikte existieren, kann sich das Coaching ausgleichend auswirken und die Beziehungen der Mitarbeiter untereinander verbessern.
Ich möchte selbst Coach werden – wie geht das?
Vielen Menschen ist das „Helfergen“ gewissermaßen in die Wiege gelegt worden. Sie blühen erst dann in ihrer Persönlichkeit vollständig auf, wenn sie anderen Menschen helfen können und so einen wertvollen Beitrag im zwischenmenschlichen Bereich leisten. Für diese Menschen ist eine Ausbildung zum Coach mitunter genau das, was sie in ihrem beruflichen Umfeld schon lange gesucht haben.
Ausbildungen zum Coach werden von Unternehmen selbst, von externen Dienstleistern und auch vom öffentlichen Sektor bzw. von Non-Profit-Organisationen angeboten. Empfehlenswert ist es, mithilfe einer Liste der Kommunen und Bürgermeister in Deutschland auch überregional entsprechende Angebote zu erkunden.
In fast jeder Branche ist eine Ausbildung zum Coach möglich. Sie ist sowohl für Führungskräfte in Industrieunternehmen geeignet als auch für Personen, die beispielsweise in beratenden oder pädagogischen Berufen tätig sind. Auch Menschen, die bereits als Trainer in ihrer Branche arbeiten, können mit einer Ausbildung zum Coach ihre Fähigkeiten ausbauen und professionalisieren. Ein gewisses Maß an Berufserfahrung sollte selbstverständlich bereits vorhanden sein. In einigen Ausbildungen gibt es zudem eine Einstiegsgrenze hinsichtlich des Lebensalters. Doch auch Quereinsteiger sind bei der Ausbildung zum Coach willkommen und können in ihrem Berufsleben noch einmal ganz neu durchstarten.