Was haben Facebook, Google und Yahoo gemeinsam? Abgesehen davon, dass sie große Tech-Giganten sind, sind sie alle Opfer von Cyberangriffen geworden. Und selbst viele Nicht-Tech-Unternehmen wurden in der Vergangenheit Opfer massiver Angriffe durch Hacker.
Wenn Sie als Startup-Unternehmer all diese Schlagzeilen lesen, könnte das für Sie eine gewisse Erleichterung bedeuten: Es gibt so viele größere Fische, die von Cyberkriminellen gehackt werden können, warum sollten diese ihre Zeit damit verschwenden, ein kleines Startup-Unternehmen anzugreifen? Das Erschreckende: In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt: Ein Start-up ist das ideale Ziel für einen Hacker. Doch warum eigentlich? Sie erwirtschaften noch keine Millionenumsätze. Sie sind noch keine weltweit anerkannte Marke. Welche Gründe könnte ein Hacker haben, um es auf ein Start-up abgesehen zu haben? Wir klären auf.
Start-ups verfügen über wichtige Daten
Es geht nicht immer um Geld. Wenn es um Sicherheitsverletzungen geht, ist der große Jackpot für Hacker oft nicht Geld, sondern Nutzerdaten, etwa persönliche Informationen wie Namen, E-Mails, Passwörter, Adressen und natürlich Kreditkartendaten. Und auch betriebliche Interna sind beliebtes Diebesgut. Stellen Sie sich beispielsweise vor, Sie bieten Supply Chain Management Beratung als Dienstleistung an, und ein Hacker stiehlt sämtliche betriebsinternen Unterlagen mit allen Strategien und Betriebsgeheimnissen, für die Ihre Kunden tausende Euro zahlen. Damit ist Ihre „DNA“ so gut wie verloren!
Diese Art von Daten kann also für Cyberkriminelle einen großen Fang bedeuten – unabhängig davon, ob sie sie direkt ausnutzen, indem sie einzelne Nutzer ins Visier nehmen, oder ob sie die Daten einfach an den Meistbietenden im Dark Web verkaufen.
Start-ups haben nur begrenzte Ressourcen
Als kleines Start-up, das versucht, ein passendes Produkt bzw. einen ebensolchen Markt zu finden und Folgeinvestitionen zu sichern, scheinen sich die Kräfte gegen Sie zu stellen. Ihr Team ist noch klein, Sie haben nur begrenzte Ressourcen und nicht viel Zeit, die Sie in den Schutz Ihres Start-ups vor Cyberangriffen investieren können.
Größere Unternehmen hingegen können es sich leisten, einen beträchtlichen Teil ihres Budgets für die Cybersicherheit aufzuwenden. Sollte es zu einer Datenschutzverletzung kommen, können sie die Angelegenheit gründlich untersuchen und notfalls sogar rechtliche Schritte einleiten. Dies ist bei Start-ups nicht der Fall, da sie sich stattdessen eher darauf konzentrieren, sich von dem Angriff zu erholen und das Unternehmen über Wasser zu halten. Warum sollte ein Hacker also ein großes Unternehmen angreifen, das ihm möglicherweise große Probleme bereiten kann, wenn er stattdessen bei einem Start-up viel einfacher an sein Ziel kommt?
Die Auswirkungen treffen Start-ups deutlich härter
Datenschutzverletzungen durch Hackerangriffe sind generell schlecht für jedes Unternehmen. Es ist jedoch zu bedenken, dass sich Datenschutzverletzungen auf Start-ups und große Unternehmen auf ganz unterschiedliche Weise auswirken können.
Große Unternehmen, die von Datenschutzverletzungen betroffen sind, können diese Art von Rückschlag i. d. R. verkraften und sich langfristig erholen, da sie etablierte Marken mit einem hohen Marktanteil besitzen und über die nötigen Ressourcen verfügen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die erforderlichen Änderungen vorzunehmen.
Wie Start-ups und kleine Unternehmen gegensteuern und vorbeugen können
Wir haben also gelernt: Hacker greifen häufig kleinere Unternehmen an, weil die Cybersicherheit des Unternehmens und des betreffenden Computersystems meist deutlich weniger ausgefeilt ist und es für Hacker daher leichter ist, Informationen oder finanzielle Mittel zu erbeuten. Die Inhaber kleiner Unternehmen müssen sich dieser Versuche bewusst sein, um eine Chance zu haben, sich gegen verschiedene Arten von Hackern zu wehren.
Sicherheit ist jedoch mehr als nur der Schutz vor unberechtigtem Zugriff. Ein wichtiger Aspekt ist, wie sicher Sie und Ihre Kollegen Ihre eigenen Informationen verwalten. Wenn Sie in einem Team arbeiten und von der Arbeit anderer abhängig sind, kann es sich drastisch auswirken, wenn jemand krank zu Hause ist und seine Arbeitsdateien nicht auf einem gemeinsamen Speicherplatz abgelegt hat. Und wenn dann noch ein Kollege seinen Computer verliert oder dieser kaputtgeht, können wertvolle Arbeit und Daten komplett verloren gehen. Legen Sie ein Konzept fest, wie Sie als Unternehmen Ihre Arbeit verwalten, um unnötige Risiken und Zeitverluste zu vermeiden.