Zäune engen ein und lassen den Garten oft ungemütlich wirken. Da sie als Sichtschutz und Begrenzung dienen, sind sie jedoch notwendig. Ersatz für den klassischen Zaun bietet die Hecke. Klug gewählt sind Heckenpflanzen in der Lage, Grundstücke voneinander zu separieren, Blicke von Nachbarn zu verhindern und trotzdem den „Betoneffekt“ eines Zauns zu reduzieren. Welche Voraussetzungen nötig sind und welche Heckenarten sich eignen, wird nachfolgend genauer beleuchtet.
Welche Voraussetzungen benötigt die Hecke im Garten?
Hecken können ihre Aufgabe als Sichtschutz nur dann langfristig erfüllen, wenn sie von Anfang an richtig gepflanzt werden. Dazu gehört zunächst ein ausreichend großer Pflanzabstand zum Nachbargrundstück. Bundeslandabhängig gibt es hier klare Regeln, aber ein Abstand von 50 Zentimeter bis zu einem Meter sind gängig. So sind es in NRW zum Beispiel 50 Zentimeter bei einer Heckenhöhe von bis zu 2 Meter, darüber hinaus sogar 1 Meter Abstand. Wer sich daran nicht hält, muss die Hecke mit Pech wieder entfernen oder zurückschneiden.
Der Boden muss außerdem nährstoffreich und locker sein. Die meisten Heckenarten haben mit Staunässe ein Problem, eine Drainage ist daher Pflicht. Wichtig ist zudem der Standort. Es gibt Hecken mit viel Sonnenbedürfnis und solche, die im Schatten gut klarkommen. Bei wechselhaften Lichtverhältnissen sind Halbschattenpflanzen für den Garten die beste Option. Sie kommen auch damit klar, wenn es teilweise sonnig und teilweise bewölkt ist.
Welche Heckenarten eignen sich als Sichtschutz?
Nicht jede Hecke hat den gleichen Effekt. Wichtig ist, wie hoch und dicht sie wächst und ob sie im Winter das Laub abwirft. Kirschlorbeer, Stechpalme oder Thuja sind immergrüne Pflanzen, die auch im Winter Schutz vor Blicken bieten. Sie wachsen dicht, lassen kaum Blicke durch und halten bei entsprechender Größe sogar den Wind ab.
Laubabwerfende Hecken wie Hainbuche oder Feldahorn sind im Sommer praktisch, im Winter aber durchlässiger. Dafür wirken sie lebendiger, weil sie mit den Jahreszeiten leben. Je natürlicher ein Garten ist, desto eher passt eine laubabwerfende Pflanze, die im Winter in all ihrer kahlen Pracht erscheint.
Vogel- und Igelschutz bei Heckenpflanzen beachten
Für die Hausbewohner ist die Hecke ein Sichtschutz, für Insekten und Tiere ist sie ein Zuhause. Viele Vögel nutzen dichte Hecken als Versteck oder Brutplatz. Zaunkönige, Rotkehlchen und Amseln nisten gern in Laub- und Mischhecken, wenn sie nicht zu stark gestutzt werden.
Igel freuen sich darüber, wenn unter der Hecke genug Platz zum Leben bleibt. Natürliche Unterschlüpfe aus Holzresten und Laub bieten ihnen ein sicheres Quartier. Wer Rücksicht auf die Tiere nimmt, sollte einen Teil der Hecke beim Schnitt unberührt lassen: Je nach Region gibt es Schnittverbote für bestimmte Jahreszeiten, um Tiere zu schützen.
Wichtige Pflegemaßnahmen für die Hecke
Die Hecke ist kein kurzfristiges Projekt, sie wächst über Jahre und benötigt entsprechend Pflege. Ein Rückschnitt ist regelmäßig wichtig. Im Frühjahr erfolgt der Formschnitt, im Sommer der zweite, sanftere Schnitt. Zwischen März und September darf nur korrigiert werden, um die Brut von Vögeln nicht zu unterbrechen. Wichtig ist, dass die Hecke ausreichend Wasser bekommt. Wenn sie noch jung im Beet ist, leidet sie schnell unter Trockenheit. Beim Düngen dürfen Hobbygärtner spärlich ans Werk gehen. Einmal im Jahr reicht eine Portion Kompost aus, um den Boden mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen.